Nach dem Aufwachen wird erstmal die Super-Anlage montiert, dann geht es unter voller Bedröhnung – Sonne, Musik – Richtung Fes.
Die Straße ist gut, die Landschaft karg. Manchmal bebaut, meist mit Kannabis. Verschleierte Frauen, Männer, Jungen mit vollgepackten Eseln, kleine Lehmhüttendörfer, kahle Berge, ausgetrocknete Flüsse, hier ist die Zeit wirklich stehengeblieben, so sieht es jedenfalls aus. An einem verlassenen französisch-spanischen Grenzposten, auf dessen Marmorbänken Jungen und Männer dösen, können wir einige Brote und Cola erwerben, es reicht zu einem kleinen Frühstück. Unter brütender Hitze, manchmal auch ohne Straße, wo Gunne, der Weltenbummler natürlich einen Campingplatz wusste, wo wir uns für eine Mark am Tag unter einigen Bäumen gleich häuslich einrichten. Nachdem wir einmal in den Swimmingpool gehopst sind, kommen auch unsere freundlichen Nachbarn, um uns zu einem Begrüßungsjoint einzuladen. Gunne und Robert können auch gleich billig ein Riesenpiece abstauben, weil unsere Flippies sich wohl in der ersten Begeisterung zuviel davon zugelegt hatten.
Landfein gemacht (Schlabber oder lange Hosen) ging es schließlich ins sagenumwobene Fes. Unser Bus wurde auf einem Parkplatz deponiert, und unter ständiger Abwehrung der „kleinen Führer durch die große Medina“ stürzten wir uns in eben diese. Während wir durch die Gassen eilten, glibschten und rutschten, versuchten, Gunne nicht aus den Augen zu verlieren, drängte sich doch sehr das Mittelalter auf: Drängende, schiebende Massen in engen Gassen, viele kleine Jungen, die überall hindurchwuseln, ab und zu ein majestätisch vorbeischreitender Esel; verschleierte Frauen, die heftig drauflos plappern, immer wieder kleine Führer durch die große Medina und Haschanbieter (meist dieselbe Person). Für uns war das doch etwas verwirrend, auch das häufige Antatschen irritierte etwas, aber versuchten tapfer, uns den Landessitten anzupassen, möglichst ungezwungen uns durch die Massen und den Mist zu wühlen.
Schließlich ließen wir uns erschöpft in den VW-Bus fallen – erstaunlicherweise rasch wiedergefunden – und fuhren heim gen Campingplatz zu einem guten deutschen Abendbrot mit Brot und Weintrauben. „Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette und ein letztes Glas im Stehn.“ Gute Nacht, Freunde …