Agi berichtet:
Geweckt werden wir durch Traktoren, Pferdewagen und Esel, die sich vorsichtig an uns vorbeischlängeln. Es stellt sich heraus, dass Sonntag ist und alle Welt unterwegs ist zur Kirche, komplett in Schwarz gekleidet. Der Feldweg erweist sich als Hauptverkehrsstraße. Zum Frühstück gibt’s Kaffee, Pfirsiche und einige blödsinnige Liedchen unseres Trampers, der das wohl für seinen Beitrag an den Aufräumarbeiten hält.
Dann folgen wir der gut ausgebauten, kurvigen jugoslawischen Bergstraße (nur an einer Stelle ersetzt ein Trampelpfad die elegante, aber nur halbfertige Brückenkonstruktion).
Alles döst vor sich hin, der Tramper ist recht still geworden. Nachdem er gemerkt hat, dass er mit seinem Yoga-Makro-Gitarreninteresse mit uns keine Flippi-Konversation anfangen kann, liest er jetzt eines unserer Bücher und raucht unsere Zigaretten.
Obsteinkauf, Mittagessen in einem jugoslawischen Bergdorf unter Titos ständiger Beobachtung. Während des stundenlangen Wartens auf das Essen trösten wir uns damit, dass es dann ja recht heiß sein müsste, was auch der Wahrheit entsprach. Am Nachmittag blickte uns dann endlich wieder das Meer – lange entbehrt – und die dalmatinische Küste entgegen. Die Küstenstraße entbehrte der Überraschungen nicht, besonders, wenn sich ein niedlicher kleiner Fjord sich als Umweg von guten 90 Kilometern entpuppt, die Straße hingegen immer enger wird …
Gunne: … und abrupt endet.
Die Überquerung gelingt mit einer Fähre zehn Kilometer zurück.
Gegen Abend machen Bert, der unvermeidliche Tramper und ich die hochherrschaftliche Koje zum Schlafen bereit, während Stefan fährt und Agi und Gunne auf ihn aufpassen. Um halb zwölf ist Ablösung, Brüdi und Agi legen sich dem Tramper zur Seite, Bert fährt, Gunne und ich passen auf.