Nach einigen Jahren ohne eigenes Auto, in denen ich per Anhalter unterwegs war, hatte ich einiges erlebt, das meiner Ansicht nach für einen Film ausreichte. Mein Freund Jens, dem ich ab und zu von meinen Ein- und Ansichten beim Trampen erzählte, bestärkte mich darin, so dass wir begannen, mehr oder weniger gemeinsam einen Plot für einen Film zu schmieden. Das hatte im Falle von „La Casa del Diabolo” ja sehr gut funktioniert.
Ein bisschen reizte es mich auch, in der damals noch eingeschlossenen und dicht besiedelten Stadt Westberlin dörfliche Idylle zu inszenieren, denn der Film sollte in der ostfriesischen Provinz spielen, ohne dass wir dort hin mussten, brrr. Kladow und Stölpchensee machten sich dabei sehr hübsch.
Regine war in dem Film wieder dabei, nachdem sie uns in Radio TBC II schon der vor Kamera unterstützt hatte, und Jens brilliert in der Rolle des Dorfmacho in der zentralen Szene, einer Küchenfete. Das Fest wird außerdem bevölkert von Jens’ Schwester und ihren Freundinnen und Freunden, trotzdem wäre es gehässig, von einem Familienfest zu sprechen. Walter, der über professionelles Filmemachen einiges wusste, brachte das ebenfalls ein. Für die Küchenfete konnten wir die Küche im Haus von Jörg D.´s Eltern benutzen, die eigentlich sehr hübsch und originell war. Eierschalen-farbenes Resopal hätte an der Stelle besser gepasst, aber trotzdem ist die Szene gut gelungen.
Zum Glück wiederholte sich mein traumatisches Erlebnis aus „Westberlin — Frontstadt des kalten Krieges” nicht, bei dem die Crew im entscheidenden Moment auseinanderflog. Aber es war sehr anstrengend, die Konzentration der vielen Mitspielenden über den langen Drehtag binden und es nicht dazu kommen zu lassen, dass Grüppchen oder Einzelne eigene Wege gingen, während Einstellungen mit einem oder wenigen Beteiligten die volle Aufmerksamkeit erforderten.
Ich war nicht abgeneigt, selbst eine Rolle zu übernehmen. Nachdem niemand anderes sich in die Bresche warf, spielte ich schließlich den zentralen Part eines Anhalters, den es in ein Dorf an der Autobahn verschlägt, der dort eine Nacht verbringt und dann weiterzieht.