Ariane berichtet:
Gegen Morgengrauen veranstalten wir Frühsport auf einer eher einsamen Straße, während die anderen noch schlafen. Um sechs Uhr an der italienischen Grenze, mehr tot als lebendig. Auf der Toilette des Grenzcafés Zähneputzen, dann Espresso und Capuccino für die Fahrmannschaft Stefan, Gunne und Agi. Der Tramper, der als einziger genug geschlafen hat, mäkelt, dass er nicht gut genug geschlafen hat.
Robert und ich wollen jetzt schlafen. Der Tramper ist aber dagegen, weil er – jetzt hellwach – dann nicht so komfortabel sitzen kann. Nach einem kurzen Anschnauzer von mir ist er ruhig. In Italien genießen wir die Autobahn (Bert und ich merken davon nicht so viel). Eine brenzlige Situation, die der Tramper zum Anlass nimmt, Stefans Fahrweise zu kritisieren (verdammt, wann werden wir diesen Idioten endlich rausschmeißen?), ist die einzige Abwechslung.
Lauwarmes Mittagessen in einer Autobahngaststätte (teuer! Der Tramper speist auf unsere Kosten). In Verona setzen wir ihn vor die Tür.
Agi berichtet:
Morgens um sechs Uhr (sieben Uhr italienische Zeit) sind wir mehr tot als lebendig an der Grenze, wo wir uns erstmal einige Expresso und Cappuccino in unsere Mägen kippen. Diese Luxusgrenze besitzt sogar ein zivilisiertes Klo, wo alles ausgiebig Toilette macht.
Dann hauen sich sich Robert und a zum Pennen und Stefan, Gunne und Agi halten wieder das Steuer. Nicht nur die Grenze, sondern auch die Autobahn erweist sich als Luxus; Zwei- bis dreispurig, breite Hinweisschilder und so viele Radiostationen, dass man immer in den Genuss von zwei bis drei Stationen auf einmal kommt. Leider wird die Autobahn auch immer voller, einmal bleibt ein unverschämter Wagen doch auf der Fahrspur, auf der wir brausen wollen, so dass wir uns in letzter Sekunde zwischen Leitplanke und diesen Wagen klemmen müssen – überall einen halben Millimeter Zwischenraum.
Lauwarmes Mittagessen in einem italienischen Autobahnrestaurant, wo Preise und Servietten der einzige Luxus waren.
In Verona wird der Tramper herausgeschmissen, zur größten Befriedigung aller, weil das mal wieder Lästerstoff für die nächsten Wochen gibt. In Ventimiglia räumen wir eine Supermarkt aus, kauften uns endlich die langersehnte Antenne (um kleine Zastavas aufzuspießen). Für das restliche Geld ersteht Stefan für seine heißgeliebte Schwester ein blaues Monster „Griesgram“, und wenig später bekommt Agi ein quietschgelbes Kuscheltier, „Bibo“. Um die beiden Insassen erweitert, fahren wir in Monte Carlo ein, wo wir Roberts und Gunnes Stammkneipe zum Biertrinken aufsuchen. Auch a und Agi waren mit Monte Carlo sehr zufrieden, hatten sie doch einen Stand entdeckt, an dem es Marsriegel zu kaufen gab. Beeindruckt von den Häuserbergen Monte Carlos verzogen wir uns schließlich auf den Stammhügel zum Pennen.