Stefan berichtet:
Nachdem Agi eine Nacht, wenn auch eine kurze, im komfortablen Einheitsferienhaus der Brauweilers verbracht hatte, ließ sie den Rest der Gruppe am nächsten Morgen durch den Schleier des Halbschlafes wissen, dass es um die Gastfreundschaft der Heimgesuchten weniger rosig bestellt sei. Mit dieser Feststellung verabschiedete sie sich und gab bekannt, dass man sie am Nachmittag am Strand finden könne. Dieser unvermittelte Abschied konnte uns allerdings nicht aus der Lethargie reißen, so gaben wir uns einem improvisierten Frühstück aus Brot von gestern und Fischkonserven hin, angereichert um abgestandene Coca Cola. Der Hausmeister des Feriendorfes tauchte dann auch bald auf, um die Störer aus der High Society-Idylle zu verbannen, leider eine Sekunde zu spät, denn wir waren bereits dabei, uns von diesem ungastlichen Ort fortzubewegen. Was uns am Strand erwartete, war nicht weniger ungastlich und gemahnte an den „Spiegel“-Bericht über Ferien 78.
Einen nahegelegenen Campingplatz, auf dem der Bus knapp Platz fand, besuchten wir, um uns und unsere Wäsche zu reinigen. Bis zum Nachmittag weilten wir dann am Strand, teils unter einem Sonnenschutz poofend, teil in der Strandkneipe, wo Agi ihr Fett voll ab bekam. Das andere Gesprächsthema waren die spanischen Papagallos, die sich dort scharenweise herumtrieben.
Nachdem Agi mit ihrer Freundin wieder aufgetaucht war und um einen weiteren Tag Dispens bat, lief das Fass über, und wir sagten am frühen Nachmittag Moreira Ade, ohne dass uns das Herz besonders geblutet hätte. Eine Ausnahme machte Agi, die gerne noch einen Tag bei ihrer Freundin geblieben wäre. Ein paar hundert Kilometer weiter fanden wir eine nette Bleibe auf einem Campingplatz, wo die Deutschen noch nicht die absolute Mehrheit hatten. Das Meer wurde angetestet und für gut befunden, die Küche des Platzes entlockte uns ein zufriedenes Rülpsen und endlich gab es auch wieder einen Flipper. Bei der Anmeldung wird wie üblich beschissen, schließlich müssen wir das Geld, um das uns die Franzosen betrogen haben, wieder verdienen. Nachts um halb eins werden,wir wegen endloser begeisterter Gespräche über Filme aus Willi Schwabes Rumpelkammer von einem patriotischen Franzosen zur Ruhe gerufen.