Agi berichtet:
Gut befrühstückt brechen wir auf und kämpfen uns gen Süden ins Landesinnere vor. Dort sieht es dank fehlendem Tourismus weit ursprünglicher aus, auch die Straße verhält sich entsprechend. Die ausgetrockneten Flussbetten werden bestenfalls als Ziegenweiden genutzt. Woraus die Bevölkerung ihren Lebensunterhalt bestreitet, ist wieder einmal absolut schleierhaft. Nur die überall herumstehenden Tankstellen zeugen von Zivilisation. Früher lebten die Menschen hier in überall herumstehenden Höhlen, teilweise sind Bergbrocken abgerutscht, so dass man ein Gewirr von Höhlen und Treppen erkennt. Als wir anhalten, scheint a eher von den Wasserschildkröten fasziniert, die in der Kloake brüten.
Nach einem guten billigen Essen landen wir in einem Nest, mit fünfzig Prozent spanisch- und fünfzig Prozent deutschsprachiger Bevölkerung. Anscheinend sind wir nicht die einzigen Deutschen, die hinter einem mörderischen Holperweg ein unberührtes spanisches Dorf vermuten. Dort hat sich eine Clique aus sämtlichen jugendlichen Urlaubern gebildet, deren Chef – unschätzbar wertvoll – einen Kassettenrekorder besitzt. Als Gunne unseren Kassettenreichtum andeutet, sind wir gemachte Leute, alle hängen den Rest des Abends gebannt an unserer Musik, besonders Pink Floyd und Genesis („Chenesis“) findet natürlich reißend Absatz.
Indem man sich gegenseitig die Lieder vorsummt, bildet sich schnell eine Art Verständigungsbasis heraus, an der es sonst etwas haperte. Robert und Stefan unterhalten währenddessen die Jüngeren der Bande, die ganz fasziniert der Flippermanie der beiden zuschauten. Sie verrieten ihnen schließlich auch, wie der Flipper Freispiele spuckt. Den Rest des Abends schoss Robert Freispiele, die Stefan wieder verpulverte. Um zwölf mussten sie dann allmählich ins Bett, höchst befriedigt über den abwechslungsreichen Abend in diesem eintönigen Ferienkaff.