Der letzte Morgen an unserem einsamen Strand bei Kaiaphas. Unsere Sand-Zisterne ist über Nacht weniger von den Wellen eingeebnet worden als üblich, das macht Lust, sie weiter auszubauen.
Ziemlich spät fahren wir mit dem Bus über die Waldwege ins Dorf zum Frühstück. Käse, Brot, Pfirsiche und schlabbrige Tütenmilch sind keine echte Überraschung mehr. Als wir endgültig nach Athen aufbrechen, ist die Stimmung mau. Alle wären wohl gerne noch ein bisschen am Wasser geblieben. Die Fahrt ist heiß und dumpf, gegen halb sechs fallen wir in Daphni ein, dem Schauplatz des berüchtigten Weinfestes, das die Griechen veranstalten, um die Touristen außer Gefecht zusetzen, möglichst noch bevor sie Athen betreten. Unser Quartier beziehen wir dicht neben dem Festplatz.
Kaum etabliert, überfällt uns der Abendbrothunger. die ansässigen Tavernen haben dagegen nichts zu bieten, und so ziehen wir gleich auf das Fest und ergötzen an lauwarmen Moussaka vom Vortage. Dann wird die Weinprobe eröffnet, ein Vergnügen, aus dem Agi und ich sich wohlweislich ausschließen. Stattdessen rennen wir auf dem Fest herum und lernen „Land und Leute“ kennen (teilweise von ihren unangenehmen Seiten). Verschiedene Kapellen spielen auf Elektronik-Orgeln merkwürdigen Folklore-Verschnitt, später aber auch gute alte Rock-Musik. Als gut zwei Drittel der Besucher sternhagelvoll sind, wir das Fest beendet. den meisten ist schon schlecht, und das bessert sich auch nicht mit den letzten Litern, die sie noch schnell in sich hinein gießen. Die Polizei lässt sich dadurch nicht weiter irritieren (Touristen-Polizisten mit englischen Sprachkenntnissen), und ist an sich auch reichlich machtlos. Wir sind eigentlich alle noch ganz gut beisammen (laufen können wir noch) und verdrücken uns in unsere Schlafsäcke.