Der nächste Tag fängt für Agi und mich mit Einkaufen, Klamotten waschen, duschen und gemütlich frühstücken an. Die anderen setzen währenddessen Gabi in ihr Flugzeug und gabeln uns um halb zwölf vor der JH (die uns schon vor die Tür gesetzt hat) auf. So geht es nun – nur noch zu fünft statt zu sechst – auf zu einem angemessene Frühstücksplatz.
Dann geht es los, auf große Fahrt!!!
Ein typischer Fahrtag: Gunne als Beifahrer, hält den Fahrer durch landes- und geschichtskundliche Vorträge wach, heitert ihn mit Meldungen über drohende Gefahren (Erdbeben, Brandkatastrophen) auf, Bert fährt liebevoll den Bus, Brüdi, Agi und ich lesen, dösen und plaudern. Nach Larissa Fahrerwechsel, die Tramper mehren sich, aber Stefan ist zu faul, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen (immerhin haben wir jetzt einen Platz frei!). Schließlich laden wir doch einen Bochumer ein, sehr zu Berts Enttäuschung, der lieber eine schöne Tramperin gesehen hätte. Dieser Tramper erweist sich auch prompt als Reinfall: ein schwachhirniger Normal-Student mit Normal-Gitarre, Normal-Rucksack, Normal-Klein-Blödi-Ansichten, aber unmäßig faul. Er erzählt, dass er vorhatte mit hundert Mark nach Indien zu kommen, aber in Istanbul umkehren musste. Jetzt hat er kein Geld mehr und ernährt demzufolge auch von uns. Die zwei Stunden Wartezeit an der Grenze versucht der Tramper uns durch dümmliche Normal-Songs auf seiner Normal-Gitarre zu versüßen, was er aber bald aufgibt, als er merkt, was wir davon halten.
Das letzte griechische Geld verschleudern wir im Duty-Free-Shop.
Stefan kauft Benzin-Gutscheine für Jugoslawien. Abendessen in Form von halben Hühner kurz hinter Skopje. Geschlafen wird auf einem gemütlichen Feldweg. Der Tramper will unbedingt im Bus schlafen, weil er doch so schrecklich erkältet ist, der Arme. Wir können ihn doch nicht draußen in der Kälte schlafen lassen! (Können wir?) So schlafen Brüdi, Agi und ich draußen (in der Kälte).