Mehr oder weniger guter Laune brachen wir nach einem spartanischen Frühstück und ein paar abschließenden eiskalten Duschen an die marokkanische Atlantikküste auf, um dort noch ein paar Tage Urlaub zu machen, wie wir dachten. Der brave Bus brummte fröhlich los, ließ auch Marrakesch fröhlich hinter sich (wie wir auch), verschluckte sich dann aber nach ein paar Kilometern Landstraße ganz fürchterlich an der marokkanischen Normalsuppe. Während wir unter ein paar mickrigen Bäumen an der Landstraße darauf warteten, dass sich das Gemüt des Busses abkühlte, wuchsen aus der absolut öden Landschaft sofort fünf gammelige, rotzige Jungen hervor, von denen der erste uns sofort um Zigaretten anging. Eine war ja nun noch drin, die bekam er auch. Darauf bauten sich nun auch die anderen um uns auf und baten uns mit recht finsteren Mienen um das gleiche. Als sie keine Zigaretten bekamen, wurden sie sauer. Zum Glück wuchs nun auch noch ein Älterer dazu, der die verjagte, und mit dem wir auch eine recht vernünftige Unterhaltung anfingen.
Schließlich zottelte der Bus unter absolut maroden Geräuschen und viel gutem Zureden wieder los. Aber er hatte gelitten, der alte Schwung war hin. Zwischen Marrakesch und Casablanca hielten wir noch einmal, erneuerten die Zündkerzen, um dann unter Spotzen und Fehlzündungen weiterzutuckern. Vor Casablanca ging es dann querab nach Rabat, Marokkos Hauptstadt. Mehrere Stops und Inspektionen verliefen erfolglos. Später wichen wir von der roten Straße ab, die ins Landesinnere führte und begaben uns auf eine gelbe Straße, die durch wüstenähnliches Gelände führte, unterbrochen von kleinen, einfachen Siedlungen. Die Stimmung sank und wurde auch nicht durch den Umstand gebessert, dass die Tankfüllung zu Ende ging, ohne das in der Einöde eine Tankstelle in Sicht gewesen wäre (Coca Cola gab’s). Um unser hartes Schicksal aufzuschieben, campierten wir in einer Schonung nahe der Straße. A und Agi zottelten los, um die Gegend zu erkunden, vielleicht in der Hoffnung, das Meer zu finden, und verliefen sich dabei in der Dunkelheit. Als sie schließlich mit viel leuchten und Rufen zurückgefunden hatten, drehte Gunne den fettesten Joint seines Lebens, denn wir hatten beschlossen, Marokko so schnell wie möglich zu verlassen. Als Gunnes Joint auf halber Länge explodierte, war der Tag endgültig gestorben …
Gunne: … und die Nudeln aufgefressen.