Gleich am Morgen wurden a ihrer letzten kümmerlichen Nerven geraubt, als sie versuchte, beim Oberwiderling, dem Supermarktverkäufer, ein gammeliges Frühstück zu ergattern. Abermals verspürten wir keine große Lust, Freiwild für alle Marokkaner zu werden und blieben auf dem Platz, wo man die lästigen Zaungaffer und Händler wenigstens noch durch den Fotoapparat vertreiben konnte. Im Laufe dieses Tages stellten wir fest, dass Marrakesch für uns die ideale Nervensäge war, und beschlossen, schleunigst das Weite zu suchen.
Den Tag vertrieb sich jeder noch mit seiner gammeligen Laune.
Abends starten Stefan und Agi einerseits, Gunne und Robert anderseits noch eine Stadtexpedition.
Für Stefan und Agi hielt Marrakesch diesmal nur angenehme Überraschungen bereit: Nur ungefähr zehnmal wurden wir angebettelt, die Leute, die wir nach dem Weg fragten, haben uns nicht in die falsche Richtung geschickt und es flog auch kein Stein in unsere Richtung. Nachdem nach kräftigem Feilschen ein Händler uns doch noch übers Ohr gehauen hatte, nahmen wir einen (echtem!) Orangensaft im Protzcafé France zu uns und schleppten uns dann zu unserem gammeligen Nachtlager. Kurze Zeit später trafen Gunne und Robert ein, die am liebsten alle Marokkaner gelyncht, gebraten und gesteinigt hätten, zwischendurch bedauerten, dass Idi Amin Marokko noch nicht eingenommen hatte, und nach stundenlangem Wüten den Spruch kreierten: Marokko, nein danke, Südafrika, ja bitte. Nach einer heftigen und kaum noch sachlich zu nennenden Diskussion über Entwicklungspolitik usw. verkrochen sich alle in ihre Schlaflöcher.