Nach dem kurzen Vampir-Stück mit Andreas und meiner Schwester, inspiriert durch Roman Polanskis „Tanz der Vampire”, verging einige Zeit, in der bei meinem Freund Jens und mir die Idee für eine weitere zeitgemäße Präsentation des Stoffes reifte. Daraus wurde (nach „Republikflucht”) unser zweiter, diesmal halbstündiger Film mit Handlung.
Als drei Ganoven nach einem Banküberfall verfolgt werden, verstecken sie sich in den Keller eines Hochhauses. Wie sich herausstellt, wird der gleiche Keller von einem Clan von Vampiren bewohnt. Während die Ganoven auf ihren Capo Padrone warten, machen sie Bekanntschaft mit den Untoten. Die Lage gerät außer Kontrolle, das Versteck scheint nicht mehr sicher. Ihre Beute, eine Reisetasche voller Geld, verstecken sie daher im Moor und kehren in das Versteck zurück — aber die Vampire sind nicht hinter dem Geld her …
Die Handlung ist kunstvoller durchkomponiert als bei anderen Filmen von mir, was damit zusammenhängt, dass Jens und ich die Geschichte gemeinsam erdacht haben — vielleicht war mein Anteil nicht einmal so bedeutend. Martina und Christian sind zwei großartige Hauptdarsteller, die in der Katharsis verdienterweise zueinander finden. Christian spielt den halbseidenen Ganoven, der noch fröhlich pichelt, als seinen beiden Mitstreitern (dargestellt von Matthias und mir) schon schwant, dass in ihrem Versteck nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Martina schlägt den Bogen vom Vampir zum Vamp völlig selbstverständlich und überzeugend. Wie ich erst viel später verstand, gehörte ihr Herz in Wahrheit nicht Christian, sondern meinem Freund Jens, der den Capo Padrone spielte.