17. bis 21. September
Die restlichen Tage unseres Aufenthaltes in Delhi verbringen Inge und ich überwiegend mit Dingen, zu denen sich in den hinter uns liegenden Wochen wenig oder gar keine Gelegenheit bot. Wir probieren diverse „Kwality”-Eisbecher durch, schlemmen im gleichnamigen Restaurant und in einem anderen mit dem Namen „Cellar”, unternehmen ausgedehnte Einkaufs- und Besichtigungstouren und begleiten Catherine zu den Silber- und Goldschmieden in der Chandni Chowk in Alt-Delhi.
Den Swimmingpool des „Imperial” besuche ich täglich. Inge kommt nicht jedes Mal mit, aber ich kriege einfach nicht genug von dem Luxus, in das klare, saubere Wasser einzutauchen oder mir kühle Drinks servieren zu lassen, während ich im Bikini faulenze und meine Haut nach und nach die Farbe dunklen Honigs annimmt.
Da die Tickets von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends gültig sind, halte ich mich oft mehrmals an einem Tag dort auf – schwimme morgens eine Runde, gehe dann Bummeln oder etwas essen und lege mich am Nachmittag noch einmal zum Sonnenbaden neben den Pool…
Am 21. September holen wir in der „Royal Nepalese Embassy” unser Visum ab. Es kostet fünfundvierzig Rupien („only”). Ich betrachte den großen Stempel in meinem Pass und denke an Anna, die nun schon wieder in Hamburg ist. Was für ein Jammer, so kurz vor dem ersehnten Ziel umkehren zu müssen!
„Morgen abend verlassen wir Delhi.” verkündet unser Fahrer, während er den Bus zurück zum Campingplatz steuert. „Ich fahre zwar nicht so gern nachts, aber ich habe auch keine Lust, vor der Grenze noch mal einen Stopp einzulegen. Und wenn ich die Nacht durch fahre, schaffen wir es in jedem Fall übermorgen bis Nepal, auch wenn es zwischen Gorakhpur und der Grenze wieder nur im Schritt-Tempo vorangeht, so wie im letzten Jahr.”
„Es wird morgen nacht auch nicht allzu finster sein,” erklärt Catherine, „in ein paar Tagen haben wir Vollmond.”
„Sehr gut.”