Bei einem Bummel am Moldaukai in der Nähe ihrer Institute war Maria an einer Dampferanlegestelle vorbeigekommen und hatte sich die Abfahrtzeiten notiert. Der Sonntag war sonnig. So meinte sie, wir sollten eine Fahrt nach Stiechowitz machen, sie habe von den St.-Johannis-Stromschnellen gehört, die sollten sehr eindrucksvoll sein, und überhaupt bekäme man auf diese Weise erst mal ein Stück des Moldaulaufes zu Gesicht und könnte sich Punkte für spätere Ausflüge vormerken.
Ich war froh, von meinem Blatt mit den Gedichten wegzukommen, faltete es aber dann doch zusammen und steckte es ein, dazu Papier und Bleistift, als ich sah, dass Maria einen Zeichenblock mitnahm.
Es war ein wundervoller Morgen, einer von denen, die frisch und wie neu bleiben bis tief in den Vormittag hinein. Maria wusste den Weg. Sanft neigte er sich abwärts, dem Wasser zu, ein breites Geriesel flacher Stufen zwischen Häusern und Gärten. Stärker wehte jetzt der Duft, der manchmal auch bis in unsere Straße sich verirrte. Hier blühte alles, rosig und wie Schnee. Die feierlichen Kelche der Magnolien waren überweit geöffnet und neigten sich zum Fall. Schon war der Rasen von ihren Blättern bedeckt. Aber auch so, ganz nutzlos geworden, waren sie noch schön, ein seidiges Feld, das aufglänzte unter den letzten Tropfen von Tau, wo die Sonne durch die Zweige fand.
Man ahnte den Fluss schon, ehe man ihn sah. Es roch nach dem Teer von Booten und Landestegen, und obwohl man hier das Brausen des Wassers nicht hörte wie weiter stromab am Wehr, schien der Strom doch mit diesem Duft von Teer und mit seiner geheimen Bewegung uns unwiderstehlich zu sich hinabzuziehen.
Wir liefen die Stufen hinunter, bogen um allerlei Ecken und kamen endlich zum Wasser. Am Ufergeländer entlang schlenderte ein Mann, die Hände in den Taschen seines Regenmantels. Er war nicht der einzige Mensch auf der Straße. Hier und da kamen andere allein oder in kleinen Gruppen, die offenbar ebenso zur Dampferanlegestelle strebten wie wir. Trotzdem zog er die Blicke auf sich, warum, das hätte man kaum sagen können. Er machte den Eindruck eines Müßiggängers, nicht gerade elegant, aber auch nicht ärmlich und abgerissen.
Sein Gang war es wahrscheinlich, der ihn schon aus der Entfernung von Anderen unterschied. Er ging nicht gebückt, aber sein ganzer Körper neigte sich im Gehen nach vorn, so dass man nicht so sehr den Eindruck hatte, als ginge er, sondern als ließe er bei jedem Schritte sich nach vorne fallen. Aus dieser sonderbaren Körperhaltung gewannen seine Schritte etwas Schleichendes, Lautloses, Müheloses, als würde er gezogen.
Diese Art zu gehen leuchtete mir ein; ich versuchte sie nachzuahmen, während wir über die Straße gingen, bis sich das Schwarz seiner sehr großen Sonnenbrille sozusagen drohend auf uns richtete. Da ließ ich es sein. Im Näherkommen sahen wir, dass die Haut seines Gesichts von Pockennarben zerrissen war. Ein zerstörtes Gesicht war es, dem offenbar nur die scharfe Schwärze der Sonnenbrille Zusammenhalt und Festigkeit gab.
Wir blieben am Geländer stehen. Er ging an uns vorbei und verhielt seinen schleichenden Schritt, unschlüssig zögernd am Plakat der Dampferanlegestelle. Es sah so aus, als warte er darauf, wie wir uns entscheiden würden. Mich schauderte bei dem Gedanken, einen Mitfahrer von so teuflischem Äußeren an Bord zu wissen — das Mitleid, das wir sonst Entstellten so leicht entgegenbringen, kam mir hier nicht.
Aber der unerwünschte Passagier wollte sich nicht entfernen, er schlenderte jetzt vor der Treppe zum Kai auf und ab und blickte hin und wieder die Straße entlang, als warte er auf jemanden oder auch auf uns. Die Sirene des Dampfers schrillte jetzt, wir mussten an Bord, wenn wir unseren Reiseplan nicht aufgeben wollten. Und es war auch, wie ich gedacht hatte: kaum hatten wir die Karten gelöst, da schien auch er entschlossen und betrat kurz nach uns das Schiff, das bald darauf zu beben anfing von der Bewegung der Motoren. Die Trossen wurden gelöst, und wir fuhren.
Es schien zuerst nicht, als suchte er unsere Nähe. Er ließ sich am Heck des Schiffes nieder und zündete sich eine Zigarette an, wie man durch die verglasten Gangtüren sehen konnte. Wir blieben vorn am Bug.
Kühl wehte es vom Wasser hoch und übers Wasser her. Im Morgendunst blieben Häuser und Türme der Stadt zurück. Während zur Rechten Smichow vorbeiglitt, moderner Abschaum und düsterer Bezirk der Armut, Schutthaufen, Gleisanlagen und verrußtes Mauerwerk, tauchte zur Linken hoch über den Häusern der Wischehrad auf, Erinnerung an die sagenhaften Anfänge der Stadt. Vereinsamt ragte er da in alter, neuer Würde, zum Sonntagsspaziergang für die Kleinbürger der Vorstadt geworden, ohne Zusammenhang mit dem, was die Stadt bedeutete, ausgeschieden aus ihrem Bild, ein verarmter, vergessener Herrscher, der aus Gnade noch seitab residieren darf. Und doch hatte auch er hier draußen seine Rolle, die nämlich: die Stadt nicht enden zu lassen drin, wo der Zauber des Schönen übergeht in die Annehmlichkeiten des Modernen, ihren Geist auch hier draußen lebendig zu halten, wo sie fast schon endet und sich verliert ins flach-hügelige böhmische Land.
Wie die Stadt weit über sich selber hinausreichte, wie ihr Atem moldauaufwärts wehte bis hinein in die Berge und Wälder! Oder war es das Wasser, das alles Schöne magnetisch zu sich herzog, es übertaute mit seinen Dunst, ihm schmeichelnd sein Spiegelbild vorhielt?
Es spiegelte die alte, abseitige Burg und die blühenden Bäume am Ufer, Es spiegelte die Felsen von Barrandow, durch die es sich in alten Zeiten den Weg gebrochen hatte hinunter in die Ebene, diese bläulich dunstigen steilen Abstürze, die seine Gewalt noch bezeugen konnten, obwohl es jetzt still floß und fast unsichtbar. Es spiegelte die Nepomuk-Kirche, die über Kuchelbad anmutig und zierlich aus dem Bergwald aufragt. (Ich schlug das alles in einem alten Reiseführer nach, den ich vorsorglich eingesteckt hatte, um zu wissen, was wir sehen würden.) Es spiegelte die Schlösser von Komoran und Königsaal.
Maria, die am Anfang der Fahrt fröstelnd den Kragen ihrer Jacke zusammengezogen hatte, lehnte sich bald fröhlich über die Reling, sah lebhaft hinüber und hinauf zu allem, was ich ihr im Tone des Fremdenführers demonstrierte und winkte gar — ich staunte — den Wenigen zu, die es jetzt schon mit dem nassen
Element aufnehmen wollten und ihre roten, blauen, und grünen Kanus an Seilen moldauaufwärts zogen, um dann im Lauf des Tages sich behaglich wieder von der Strömung talwärts treiben zu lassen.
Wie am ersten Tage schien es mir, als sei das Wasser Marias eigentliches Element. Hier war sie ganz frei, als wisse sie mächtige Geister zu ihrem Schutz in der Nähe. Sie atmete tiefer, mehr und mehr schien ihr Haar zu glänzen — aber das war natürlich eine Täuschung, nur, dass die Sonne heller und heller durch den Morgendunst brach. Die Schatten blieben zurück.
Und doch, dachte ich, wenn sie dem Verschwimmenden, Gleitenden, Ungenauen so verwandt ist — wie verständlich ist es dann, dass sie sich gegen harte, vielleicht lebensbedrohende Entscheidungen sträubt, dass sie ein Feind sein muss von Aufruhr und Rebellion. Denn ähnliches hatte ich doch aus ihren Worten am Tage vorher verstanden, wenn mir auch die Einzelheiten, die Hintergründe und Ursachen unklar blieben. Ich dachte an ihr Wort vom weichen Wasser, das den Stein besiegt. Es war mir schön in Erinnerung, ich hätte es jetzt gern wiederholt. Einen Augenblick lang dachte ich daran, sie zu fragen. Glücklicherweise bemerkte ich selber, wie grausam und boshaft es gewesen wäre, sie wieder zurückzureißen in ihre alten Gedanken. Hier war alles neu. Nichts erinnerte sie, nichts schreckte sie. Endlich konnte sie froh sein.
Weiter und weiter entfernten sich die blühenden Ufer zu beiden Seiten vom Schiff, bis es endlich durch den riesigen Spiegel einer Talsperre seine silberne Schnur zog und auf ein Städtchen zuhielt, das am Fuß kahlgeschlagener Hänge sich ausbreitete: Stiechowitz, das Ziel unserer Fahrt.
Ich glaube, wir hatten beide den Pockennarbigen ganz vergessen, als wir auf halber Höhe des Hanges anhielten und ihn plötzlich dicht hinter uns sahen. Schleichenden Ganges näherte er sich, ohne sonderliche Eile, als liege ihm durchaus nichts daran, uns einzuholen. Aber er war schon so nahe herangekommen, dass wir ihm nicht mehr entkommen konnten, ohne uns lächerlich zu machen.
„Ich hätte eine Bitte”, sagte er mit dunkler, nicht unangenehmer Stimme. (Ich vermerkte, dass er dabei die Hände nicht aus den Taschen nahm). „Ich hatte auf Gesellschaft gehofft und bin allein gelassen worden, Hätten Sie wohl die Freundlichkeit, mich unter Ihre Fittiche zu nehmen? Da Sie zu zweit sind, ist es ja kein Risiko für Sie.” Dies letzte klang etwas unangenehm.
Keine von uns wunderte sich, dass er uns deutsch ansprach. Man sah es uns sicher an, dass wir Deutsche waren. Vielleicht hatte er uns auch schon miteinander sprechen hören. Mich störte nur, dass ich seiner Ausrede nicht glauben konnte. Er nahm Übrigens auch jetzt nicht die Sonnenbrille ab, wie es vielleicht höflich gewesen wäre. Sie saß weiter mitten in seinem blatternarbigen Gesicht wie eine Maske. Was mochte er für Augen haben?
Wir zögerten beide mit der Antwort.
„Mein Name ist Peter Fritsche”, fügte er hinzu. „Entschuldigen Sie, dass ich mich nicht gleich vorgestellt habe. Ich würde gern meinen Hut abnehmen, wenn ich einen aufhätte. leider” — er zuckte dabei mit den Achseln, nahm aber die Hände nicht aus den schrägen Manteltaschen.
„Meinetwegen schließen Sie sich uns an”, sagte Maria kühl, zu einem Zeitpunkt, wo unser Schweigen schon peinlich geworden war. „Ich mag es eigentlich nicht, wenn Unbekannte mich ansprechen.”
Mir schien, als färbe sieh seine narbige Haut etwas dunkler. Immerhin wusste er eine Antwort.
„Ich dachte, in Studentenkreisen und auf Wanderwegen ist so etwas eher erlaubt”, erwiderte er etwas kleinlauter als zu Anfang. „Entschuldigen Sie, ich will Sie mit meiner Gegenwart nicht belästigen, wenn sie Ihnen so unangenehm ist.”
Wieder hatte ich das Gefühl, er habe nichts weniger im Sinn, als weiter allein seinen Weg zu gehen.
„Woher wissen Sie, dass wir studieren?” fragte Maria auch weiter kühl, aber offenbar kam ihr das Mitleid, das bei mir immer noch auf sich warten ließ, und sie wollte ihn nicht einfach wegschicken, aber ihm auch nicht ausdrücklich die Erlaubnis geben, uns zu begleiten.
„Ich habe Sie in der Universität gesehen. Sie studieren Medizin, nicht wahr?” Schon wieder wollte es mir scheinen, als lüge er, obwohl ich es ihm beileibe nicht hätte nachweisen können. Im Gegenteil, es war ganz unwahrscheinlich, dass er aufs Geratewohl geraten hatte. Er musste es ja wissen, sonst konnte er es kaum mit solcher Sicherheit behaupten. Und doch — und doch -
Wir stiegen inzwischen weiter bergan, so ergab es sich ganz von selbst, dass er jetzt doch mit uns ging. Marias Worte schienen allerdings mein Gefühl zu bestätigen.
„Aber ich habe Sie nie gesehen”, erwiderte sie.” Studieren Sie auch Medizin?”
„Ich wollte es tun. Aber dann habe ich beschlossen, lieber erst mal ein Semester lang zu bummeln. Prag ist grade die Stadt dazu, und ich kann es mir leisten.” Wieder eine Lüge? Langsam fand ich mich selber lächerlich in meinem Misstrauen. Warum sollte er uns das alles vorlügen? Es konnte doch ebenso gut wahr sein. Wenn er nur die Brille abnehmen würde! Aber er tat es nicht.
Wir gingen weiter miteinander durch die Wälder, hinauf zu den Stromschnellen. Er war kein unangenehmer Begleiter, nicht aufdringlich, wie es am Anfang den Anschein gehabt hatte. Als ich ihn zum ersten Male gesehen hatte, war es mir erschienen, als habe er sich mir völlig zu erkennen gegeben. Der Unbekannte, der noch kein Wort zu mir gesagt hatte, war mir vertraut wie durch Jahre hindurch, faul, verlogen, arrogant, und über dies alles hinaus wahrhaft teuflisch, einer, der sich am Schicksal rächen wollte für die böse Gewalt, die seinem Gesicht angetan war.
Jetzt wurde ich unsicher. Er sprach fast nur mit Maria, obwohl er der Höflichkeit wegen auch einmal an mich das Wort richtete. In seinem Gespräch zeigte er durchaus auch angenehme Züge. Von Arroganz war darin nichts zu finden, und zur Faulheit bekannte er sich selber, mit ehrlicher Reue, so schien es, denn er fragte Maria mit viel Interesse nach allen Einzelheiten ihres Studiums.
Ich fühlte mich beruhigt über seinen Charakter, obwohl ich das Gespräch der beiden etwas zu lebhaft fand nach so kurzer Bekanntschaft. Maria musste ja für ihn ein junges Mädchen sein, ungebunden, sie trug ja den Ring nicht mehr. Er schien ehrlich entzückt von ihrer Schönheit, und wer hätte das auch nicht sein sollen? Aber es gab keine Komplimente, keine alberne Schmeichelei. Ich konnte beruhigt sein, aber ich war es nicht.
Ich wünschte jetzt, ich hätte allein bergauf und bergab durch das feuchte Grün dieses Waldes gehen können, der nirgends zu enden schien und von fernher durchtönt war vom Rauschen der Moldau. Ich versuchte, meine Ohren dem Gespräch zu verschliessen und nur auf den Frieden zu hören, der in der leisen Bewegung der Zweige war. Ich atmete tief den harzigen Duft der Stämme, ich blieb zurück oder lief voraus, um die Freude wiederzufinden, die vorhin auf dem Schiff dagewesen und jetzt verloren war.
Ich dachte an Felix Erlach. Wäre er jetzt gekommen, hätte er gesagt, was der andere vorhin gesagt hatte, vielleicht hätte ich dann Maria vergessen können und all diese Düsternis, die um sie her war. Ich dachte an sein Gesicht, an sein Lächeln vor jener Tür, die er mir aufhielt. Die Versuchung war so groß, zu flüchten und zu vergessen. Und während ich an sein Lächeln dachte, lächelte ich selber wie zur Antwort. Fast war es schon gelungen, das Vergessen. Ich ging allein durch diesen Wald, der so feucht und so grün war, so durchtönt von Wind und Wasser, und nirgends ein Ende nahm.
In diesem Augenblick wandte sich Maria um.
„Was lachen Sie?” rief sie zurück, und es klang scharf, so wie ich sie nie hatte sprechen hören. „Sehen wir so komisch aus?”
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich dachte an etwas ganz anderes”, rief ich zurück. Der Frieden war zerstört, verloren. Ich war wieder da, wo ich sein musste.
In einem Bauernhof fanden wir eine Gastwirtschaft, sichtbar als Notbehelf eingerichtet. Es war wohl die gute Stube von einst, in die man uns, die Gäste, wies. Alles summte darin von Fliegen, wir mussten ihnen die Fenster öffnen. In der Muttergottes-Ecke flackerte unruhig das rote Lämpchen, Maria und ich wurden aufs Sofa genötigt, Peter Fritsche saß uns gegenüber, das Gesicht im Licht.
In dieser Stube ereignete es sich, dass Peter Fritsche seine Sonnenbrille abnahm. Zögernd, beinahe ängstlich sahen danach wir beide ihm ins Gesicht. Schon vor der Entstellung mochte es in seinen Zügen grob gewesen sein, jetzt konnte man es noch weniger schön nennen. Das Breitflächige von dem Rücken der kräftigen Nase bis zu den weit gestellten Backenknochen war betont durch die Narben, auch die Stirn war davon nicht verschont, die übrigens hoch war und nicht übel geformt. Jetzt, da die Sonnenbrille fehlte, gewann das kantige Kinn an Entschlossenheit. Aber entschieden und bestimmt wurde das Gesicht jetzt, wo sie sichtbar waren, von den Augen.
So wie man staunt, wenn man vom Rande eines öden, steingrauen Felsenkessels unten auf dem Grund ein Wasser leuchten sieht, seidig blau oder in lichtem Meergrün oder in der Farbe von Amethyst, wie man sich dann staunend fragt, wie aus so farblosem Grunde Wasser von so wunderbarer Farbe entspringen kann, so staunte man über die Augen in der verwüsteten Landschaft dieses Gesichts.
Fritsche tat unrecht daran, diese Augen zu maskieren.Ich fühlte deutlich, wie augenblicklich in Maria sich etwas änderte. Vielleicht war es Absicht gewesen, dass er sie so lange hingehalten hatte mit der Durchschnittlichkeit, ja, mit der Widrigkeit seines Gesichts. dass er versucht hatte, sie erst mit Gesprächen zu gewinnen, ehe er die Maske von den Augen nahm. Ich wusste nicht, ob ich ihm Unrecht tat mit dieser Vermutung, aber es war doch deutlich, dass er sich der Macht dieser Augen bewusst war.Denn es war eine Gewalt in diesen Augen, die in keinem Verhältnis stand zu seinen durchschnittlichen Gesprächen. Weniger war es ihre Farbe, die eigentlich keine Farbe war. Etwas scharf Umgrenztes, Helles, Metallisches, silbrig-grau hätte man sie am ehesten nennen können, aber sie waren nicht durchwölkt oder umsternt wie Augen gewöhnlich sind, sondern eher wie etwas mit der Hand gemachtes. So stark waren sie nicht, so gewaltig nicht wie die Augen jener — jener Marionette vom Tage vorher, aber es waren die Augen der Marionette, nur eingefügt in eine weniger lächerliche, weniger ärmliche, weniger subalterne Gestalt.
Diese Augen schienen das Gesicht aufzuhellen, sie machten das Dunkel der Narben verblassen und beinahe vergessen. Maria, hatte ich gestern noch gedacht, sei gefeit gegen solchen Spuk. Jetzt merkte ich, dass sie es doch nicht war. Oder vielleicht war sie auf diesem Stückchen Weg, durch dieses bisschen Gespräch schon verwundbar geworden, weil sie anfing, etwas zu fühlen: war es Mitleid, war es ein absonderliches Entzücken am Hässlichen, da das Schöne sie so enttäuscht hatte? — oder war es, so dachte ich später manchmal, eine Art von Reue und Buße, ein Beweis, den sie gegen sich selber zu führen hatte, dass ihr nicht am Äußeren gelegen war, dass sie nur Liebe wollte und nichts von dem, was Menschen sonst anziehend und liebenswert macht ?
Hatte sie vorher im Gespräch doch immer noch einen etwas hochmütigen Ton angeschlagen, wie man zu einem Menschen redet, mit dem man sich nicht auf eine Stufe stellen möchte, so fing sie jetzt an, von gleich zu gleich mit ihm zu sprechen. Ich sah mit Schrecken, wie sie sich geschlagen gab. Zwar hatte ich mich schon vorher vergeblich gefragt, wie ihre Ehe noch zu retten, wieder herzustellen sei. Noch nie vorher hatte ich mit Bewusstsein und aus der Nähe eine Ehe auseinanderbrechen sehen. Trotzdem sah ich ein, dass man diese ohne Lüge und Unaufrichtigkeit nicht aufrechterhalten konnte, wenn der Mann nicht bereit wäre, sein Leben neu und ganz anders anzufangen.
Das war das eine, damit hatte ich mich zögernd und widerstrebend abgefunden. Aber etwas anderes war es, sie schon so unbefangen und fast freundschaftlich mit dem Pockennarbigen reden zu hören, zu sehen, wie ihr Gesicht sich aufschloss vor dem fordernden, metallischen Blick dieser Augen. Ich fühlte mich beteiligt, verantwortlich. Mir war, als müsste ich Worte finden, ihn zu beleidigen, herabzusetzen, bloßzustellen, den Bann dieses entschlossenen Blickes zu brechen. Aber ich fand die Worte nicht. So saß ich fast stumm mit am Tisch.
Nach dem Essen gingen wir quer durch den Wald zum Wasser, wir erwarteten, die Moldau wiederzufinden, das Bekannte im Unbekanntem, den Strom, der auch die Stadt durchfloss. Aber als die Bäume sich lichteten, sahen wir da ein ganz fremdes Gebirgswasser über die Steine springen, glasklar bis auf den flachen Grund. In schnellen silbrigen Wirbeln drehte es sich am Ufer hin, sprühte trotzig auf, wo Felsen ihm im Wege standen, plätscherte und flüsterte weiter über das Gestein, voller Eile, voller Eile, fortzukommen aus den dunklen Wäldern. So sind Kinder, denen es mit dem Heranwachsen nicht schnell genug gehen kann.
Entzückt holte Maria ihre Zeichenmappe heraus. Zum Malen waren wir allerdings an den richtigen Fleck gekommen: flussaufwärts neigten sich die Berghänge, mit dunklen Tannen bestanden, feierlich und wie altklug hinunter zu dem übermütigen Gewässer, das unbesorgt zwischen ihnen hintollte, sozusagen, ohne Mahnung oder Rat von ihnen anzunehmen. Flussabwärts ragten Felsenwände steil vom Ufer auf bis in den Himmel. Herrisch stellten sie sich dem jungen Fluss in den Weg, gebieterisch drängten sie ihn zur Seite, dass er nichts anderes tun konnte, als widerwillig sich fügen und den Umweg, der ihm aufgezwungen war, mit scheinbar scherzhaftem Anlauf einzuschlagen.
Maria hatte schnell den richtigen Platz zum Malen gefunden und strichelte stumm vor sich hin. Fritsche hatte sich eine Zigarette angezündet und ging auf und ab. Ich nahm mir den Zettel mit meinen Gedichten vor.
Ich las noch einmal die erste Strophe.
„Schon kehrt der Saft aus jener Allgemeinheit,
die dunkel in den Wurzeln sich erneut,
zurück ans Licht und speist die grüne Reinheit,
die unter Rinden noch die Winde scheut.”
Plötzlich sah ich nicht mehr die Einzelheiten, das Gewundene des Satzes, die verschwommenen Worte. Ich sah das Ganze und fühlte die Wahrheit darin. Denn rund um mich her war es ja, harzig duftend und heller brach es aus den Enden der Tannenzweige, an den Büschen rundete sich’s und sprang auf, gespeist aus der Tiefe her, gespeist von Gischt, der aus dem Schäumen des Flusses hochstieg. Ich merkte, dass ich es hier nicht zerlegen, nicht daran herumreden konnte wie zu Hause am Tisch.
Ich hütete mich freilich, das Blatt wegzustecken, aber ich ließ es sinken und meine Augen flussabwärts wandern, hinüber und hinauf zu den steilen, scheinbar unzugänglichen Felsenwänden. Da staunte ich, auch an ihnen Leben zu entdecken: nicht nur grünendes Buschwerk und Bäume, die auf Vorsprüngen sich angesiedelt hatten, sondern auch zwei bunte Punkte, die durchs Felsengrau aufwärts stiegen und schließlich in einem hell-bräunlichen Fleck verschwanden, der sich als ein Wochenendhäuschen entpuppte, hölzernes Refugium in schwindelnder Höhe über dem Wasser.
Wie man seine Bestandteile dort hinaufgebracht, wie man es hatte festwurzeln und aufbauen können, war aus solcher Ferne unbegreiflich. Aber es stand dort oben, Menschen gingen darin aus und ein und waren, so musste man wohl annehmen, glücklich darin. Denn nie hatte ich ein Domizil so hoch und so frei liegen sehen, so offen allen Blicken, verbunden mit der Welt und doch so in Einsamkeit.Ich wies Maria drauf hin, sie hatte es noch nicht bemerkt, und Fritsche, dem offenbar dran lag, mich freundlich zu stimmen, da er meinen geheimen Widerstand fühlte, machte den Vorschlag, das Ganze doch einmal von nahem zu besehen.
Aber dazu reichte die Zeit nicht. Das Schnellenboot, das uns zum Dampfer zurückbringen sollte, lag schon am Ufer vertäut, ein grobes, wunderlichen Fahrzeug, ein Floß eigentlich, aus gehobelten Baumstämmen zusammengefügt und mit Bänken bestückt, mehr war es nicht. Woanders wäre es einem als Zumutung erschienen, ein solches Gefährt zu besteigen, ohne alle Sicherung, die wir so überreichlich gewohnt sind. Aber in diesen Wald schien es zu gehören, ganz offenbar war es hier an Ort und Stelle zusammengeschlagen, vertraut und verwandt mit dem Wasser, das es befahren sollte, und insofern auch wieder Vertrauen weckend.
Der Fährmann, ein Alter aus dem Walde mit breitem rotbraunen Bart und in grobem Zeug, hockte auf einem Baumstamm in der Nähe und paffte an seiner Pfeife, deren Geruch sich würzig mischte mit dem Duft von Wasser und Wald. Auch der Tabak mochte nicht von weither sein.
Allmählich sammelte sich an dem steinernen Johannesbild, das diesem Stück des Stromlaufs den Namen gegeben hatte — St. Johannis-Stromschnellen nannte man sie — eine kleine Gruppe von Wartenden, und wir bestiegen endlich alle das schwankende Gefährt. Es war eine sonderbare Fahrt, so schwer und ruhig schiffte das Floß über das wilde Gewässer, man hätte es nicht meinen sollen.
Als wir die Felswand in weitem Bogen umfuhren, tönte von hoch oben eine Mädchenstimme. Sie sang ein Lied, dunkel klang es von der Höhe her, voller Traurigkeit. Wir alle wandten uns nach oben: dort stand sie neben dem Häuschen, eine winzige rote Figur, gelehnt an ein Geländer, wie ein Zwirnsfädchen so dünn, und winkte zu uns herunter.
„Ach, sieh da, die Loreley” bemerkte Fritsche spöttisch, aber wir winkten zurück, wie es alle taten. Die auf dem Boot stimmten mit ein. Einer, der eine Laute um die Schulter trug, griff in die Saiten. Aus den Wäldern und von den Felsen her kam Antwort und Echo. Vielstimmig hallte es wider in dem engen Felsental. Auch der Fluss wirkte mit an dem Gewebe von Tönen, und wie uns die Wellen überholten in ihrem eiligen Lauf, schienen sie es mit sich talwärts zu nehmen, hinaus in die Ebene.
Maria war schweigsam geworden, als hätten all die Fremden, uns und einander Fremden, sich zusammengetan, für sie dieses Lied zu singen, als sollte es sie warnen, beschützen, zurückhalten. Ich merkte es deutlich: unter all den fremden Menschen, die etwas miteinander gemeinsam hatten, und auch mit uns gemeinsam, obwohl wir die Worte ihres Liedes nicht verstanden, rückte sie ab von dem Pockennarbigen, der an ihrer Seite saß. Wie eine Erinnerung mochte es ihr aufsteigen aus Wasser und Gesang. Aber es war zu spät.
Fritsche verabschiedete sich am Moldaukai, wo wir uns am Morgen begegnet waren. Die beiden trafen auch keine Verabredung. Ich war froh darüber. Trotzdem war etwas anders geworden, als wir die Stufen wieder hinaufstiegen, über die wir am Morgen hinuntergestiegen waren. Es dunkelte, und die Blüten dufteten stärker als am Morgen.Es war wärmer hier in der Stadt, als es oben zwischen Wald, Wasser und Felsen gewesen war. Eine betörende, durchdringende Süße war in der Luft, ein Anspruch, eine Forderung, ein Verlangen, so eindringlich und unüberhörbar, dass man sich nicht davor verschließen konnte.
Es machte mir Sorge, nicht für mich, sondern für Maria, der es doppelt schwer sein musste, diesem Ansturm von Frühling standzuhalten. Schweigend stiegen wir die flachen breiten Stufen hinauf, die jetzt im grünlichen Lichte der Gaslaternen ganz verwandelt aussahen, Kulissen für ein Märchenspiel, in dem es nur gute Geister geben konnte. Die Blütenbäume nickten vertraulich zu beiden Seiten der Stiege wie gute Feen, die im Einverständnis miteinander sind. Unsere Schatten huschten geschäftig vor uns her und hinter uns nach, wie wir an den Laternen vorbeikamen, als gäbe es hier und da noch etwas zu ordnen und zurechtzustellen. Hoch über uns am Himmel glänzten die Ersten Sterne auf. Das Spiel konnte beginnen. Aber welches Spiel?
„Bitte, Maria, vertrauen Sie ihm nicht”, sagte ich mitten hinein in das hoffnungsvolle Schweigen der Nacht. Meine Stimme klang spröde, ich hatte mich überwinden müssen, es zu sagen, und als es da stand in der Stille, erschrak ich davor, denn sicher würde sie zornig sein, dass ich mir schon wieder anmaßte, mich einzumischen.
Und was ich gesagt hatte, hieß ja „Lieben Sie ihn nicht!”, denn wie kann Liebe sein, wo kein Vertrauen ist? Ich dachte an die Leidenschaft nicht, die auf manches verzichten kann, ja, auf manches verzichten muss, auch auf Vertrauen, wenn es nötig ist.
Aber Maria war nicht zornig. Sie lachte nur.
„Ausgerechnet Sie sagen mir das? Und ich habe Sie immer für so vertrauensselig gehalten wie ein Kind. Ich dachte, Sie glauben von allen und jedem nur das Beste.”
Ich staunte. Etwas Wahres war in dem, was sie sagte, und doch war ich mir dessen nie bewusst gewesen. So anders erscheint man also den andern als sich selber.
„Vielleicht stimmt das, was Sie sagen”, gab ich zu, „aber vielleicht nur, weil ich dem Bösen nie begegnet bin.”
„Wie Sie das sagen — ‚dem Bösen’ — als wäre er der Böse in Person!” Merkwürdig, sie sprach nicht empört, nicht beleidigt.
Hätte sie das nicht sein müssen, wenn sie auch nur einen Funken von Neigung für ihn fühlte?
„Ich meinte nur, ‚das Böse’, nicht ‚der Böse’ ” versuchte ich richtigzustellen.
„Ach, das macht Ihre Meinung auch nicht viel schmeichelhafter”, lachte Maria — sie schien darauf aus, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. Es hatte wirklich nicht den Anschein, als sei sie so von Herzen beteiligt, wie ich gefürchtet hatte. „Übrigens macht es Ihrem guten Herzen nicht viel Ehre”, fuhr sie fort, „hinterrücks über einen Menschen herzufallen, den die Natur — oder das Schicksal — so übel behandelt hat, dass man eigentlich Mitleid mit ihm haben müsste. Sagen Sie nicht, er ist bestraft oder gezeichnet — er hatte die Krankheit schon als Kind.”
Auch darüber hatten sie also gesprochen — wie bekannt muss man schon miteinander sein, um ein so geheimes, wenn auch so offensichtliches Thema zu erörtern! Pflegt nicht ein Mensch seine Gebrechen und äußeren Mängel zu verleugnen, als wären sie nicht da, sie totzuschweigen in der heimlichen Hoffnung, der andere könnte sie vielleicht doch übersehen?
„Aber vielleicht ist es gerade die Krankheit und die — die Folgen der Krankheit, die ihn böse gemacht haben?” Ich war froh, dass Marias ruhige Art es mir möglich machte, diesen Einwand auszusprechen. Sie schwieg eine Weile, als wäre sie noch nicht auf diesen Gedanken verfallen, als erwäge sie seine Wahrscheinlichkeit. Aber sie schien sie schließlich doch abzutun.
„Ich glaube, Sie sind keine große Psychologin”, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Ein Kind kann doch sehen, dass er ein unglücklicher Mensch ist, dass er unglücklich sein muss in seiner Haut, ja, im wahrsten Sinne des Wortes. Und unglückliche Menschen sind nicht böse.”
„Nicht?” fragte ich. Ich war mir selber nicht sicher — unglücklich sein, heisst leiden, und leiden schien sich allerdings nicht zu vertragen mit tätiger Bosheit. Übrigens war es nicht Bosheit, deren ich ihn verdächtigte. Es war wirklich „das Böse” schlechthin. Ich konnte mir beileibe nichts darunter vorstellen, es war nur ein ganz ungenaues Gefühl, alles konnte darunter fallen. Aber Bosheit war von den Dingen, die das Böse umschloß, noch fast das harmloseste.
Konnte man unglücklich sein und böse ?
„Aber er hat nicht die Augen, die unglückliche Menschen haben”, sagte ich schließlich.
Maria lachte wieder, „Man muss sich ja vor Ihnen hüten”, sagte sie, wie man das zu einem Kind sagt, von dem man sich bei einer Kraftprobe im Spaß geschlagen gibt. „Wie genau Sie alles sehen! Ich möchte nicht wissen, wie Sie mich sehen.”
„Danach können Sie ruhig fragen”, erwiderte ich. „Bei Ihnen bin ich im entgegengesetzten Sinne parteiisch. Wenn ich Sie nicht gern hätte, würde mir nichts dran liegen, Sie zu warnen.”
Sie schwieg eine Weile nachdenklich, als müsste sie unter diesen Gesichtspunkt alles noch einmal überdenken. Wir waren zu Hause angelangt und stiegen die Treppen hinauf. Als wir vor unserer Tür standen und ich aufgesperrt hatte, gab sie mir plötzlich die Hand. Wir gaben uns nie die Hand. Da wir im selben Zimmer aufstanden und schlafen gingen, wäre es albern gewesen, hätten wir uns ständig die Hand geben wollen. Jetzt gab sie mir die Hand. Es war wie ein Abschied.
„Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie sich soviel Gedanken um mich machen”, sagte sie. „Aber ich glaube, es lohnt sich nicht.”
„Was heißt das? Wie meinen Sie das?” fragte ich und schloss hinter mir die Tür.
„Mein Leben ist verpfuscht. Ich hätte es für eine große Sache einsetzen können, aber das wollte ich nicht. Jetzt ist es bloß, wie wenn man vom sinkenden Schiff in ein Rettungsboot steigt. Die Chance, dass man an Land kommt, steht eins zu tausend.”
„Sie werden ihn also wirklich wiedersehen?” fragte ich. Ihre ruhige Art, das Ganze zu bereden, ihre Unempfindlichkeit hatten mich hoffen lassen, es wäre vielleicht doch nicht so.
Sie saß auf ihrem Bett und hatte sich eine Zigarette angezündet. Jetzt nickte sie.
„Wir haben uns verabredet”, sagte sie. „Sie wussten es nicht, aber Sie haben es gefühlt. Ich mag Ihnen auch nichts vormachen.”
„Er hat Angst vor mir, deshalb hat er’s heimlich getan”, sagte ich. „Maria — muss es denn dieser Mann sein? Sie sind doch so jung! Können Sie nicht erst alles in Ordnung bringen und dann Geduld haben und das Vertrauen, dass Sie doch einmal Liebe finden werden?”
Sie war aufgestanden und stand jetzt am Fenster. Der Rauch ihrer Zigarette wehte an der Scheibe entlang, zog sich am Glas hinaus in die Nacht.
„Vertrauen — zu wem?” fragte sie. „Ich weiß, für Sie muss das alles schmutzig aussehen und unordentlich. Zu Ihnen würde es nicht passen.”
„Es passt auch zu Ihnen nicht”, sagte ich und fragte mich, wie ich das hatte sagen können. Aber sie zuckte nur die Achseln.
„Wenn ich zu Gott Vertrauen haben könnte”, erwiderte sie „dann könnte ich vielleicht auch Geduld haben. Aber ich habe beides nicht.”
Dagegen gab es nichts zu sagen. Ich ging zum Regal, nahm Servietten und Geschirr und fing an, den Tisch zu decken. Das Dunkel von gestern war aus dem Zimmer gewichen, aber es war nur eingetauscht gegen ein anderes. Oder hatte beides miteinander zu tun? Ich wusste es nicht.